Mitte-Fraktionschef Matthias Meier-Moreno verzichtet auf Kandidatur für das Grenchner Stadtpräsidium
Mitte-Fraktionschef Matthias Meier-Moreno verzichtet auf Kandidatur für das Grenchner Stadtpräsidium
08.08.2024
Lange galt Matthias Meier-Moreno, Kantonsrat, Gemeinderat und Fraktionschef der Mitte, als möglicher Kandidat für das Grenchner Stadtpräsidium. Nun lässt er die Katze aus dem Sack: Er will nicht kandidieren – lässt aber durchblicken, dass ihn das Vizepräsidium reizen würde.
Diese Zeitung hatte die möglichen Nachfolgerinnen und Nachfolger von Stadtpräsident François Scheidegger (FDP) bereits vor den Ferien angefragt, wie sie zu einer Kandidatur stehen. Mitte-Gemeinderat Matthias Meier-Moreno, der aus seinen Ambitionen schon länger kein Geheimnis gemacht hatte, wollte sich damals noch nicht äussern. In einem Schreiben, das dieser Zeitung exklusiv vorliegt, begründet er nun seinen Entscheid, den Hut nicht in den Ring zu werfen.
Der 47-jährige Sozialpädagoge Meier-Moreno erklärt: «Die Frage, ob ich für das Stadtpräsidium kandidiere, hat mich im letzten halben Jahr intensiv beschäftigt. Eine solche Entscheidung muss gut überlegt sein, denn sie hat tiefgreifende Konsequenzen für mein familiäres und berufliches Leben, das derzeit absolut stimmig ist.» Er habe viele Gespräche geführt, mit der Partei, seinem Arbeitgeber, Freunden und der Familie. Der Mitte-Politiker sitzt auch im Solothurner Kantonsrat.
Eigentlich hat nichts dagegen gesprochen Seiner Frau und seiner Tochter habe er sogar ein Vetorecht eingeräumt, von welchem sie aber keinen Gebrauch gemacht hätten. Meier-Moreno weiter: «Von allen Seiten erhielt ich Zuspruch und Unterstützung, sodass ich diesen Weg gehen könnte, wenn ich es wirklich möchte.»
Das Zeitfenster für eine mögliche Wahl stand seiner Einschätzung nach offen und die Chancen waren realistisch. Er sei definitiv interessiert gewesen, denn das Amt des Stadtpräsidenten sei eine herausfordernde und ehrenvolle Aufgabe, die ihn sehr reize.
«Allerdings braucht es dafür Mut, Selbstvertrauen, Intelligenz, Leadership – und die Unterstützung der bürgerlichen Parteien. Als kleine bürgerliche Partei ist diese Unterstützung matchentscheidend», schreibt Meier-Moreno weiter.
Die anderen Bürgerlichen haben eine Wahl getroffen Und genau hier liegt offenbar der Hund begraben. Denn seit klar ist, dass die FDP die Kandidatur von Wirtschaftsförderin Susanne Sahli vorantreibt und diese auch von der SVP unterstützt wird, wurden die Karten neu gemischt für Meier-Moreno.
Er selbst hält dazu fest: «In Gesprächen mit den bürgerlichen Parteien und einem persönlichen Austausch mit Susanne Sahli, welcher offen, konstruktiv und lösungsorientiert ablief, wurde schnell klar, dass nicht zwei Kandidaten aus dem bürgerlichen Lager antreten sollten, da die Wahlchancen bei einer Person wesentlich grösser sind.» Dieser neue Umstand habe ihn dazu veranlasst, das Vorhaben erneut zu überdenken.
In den Ferien habe er entschleunigen können und auch den nötigen Abstand gewonnen. Nach Gesprächen mit seiner Frau und «eingehender Reflexion der Situation» sei er zum Entschluss gelangt, nicht für das Stadtpräsidium zu kandidieren. Er will sich aber weiterhin politisch engagieren und erneut als Kantonsrat und Gemeinderat kandidieren.
Meier-Moreno nennt konkret die Gründe, die zu seinem Verzicht geführt haben: «Ohne die hundertprozentige Unterstützung der bürgerlichen Parteien sind meine Wahlchancen zu gering.» Er sei nicht bereit, einen finanziellen und zeitlichen Aufwand in ein aussichtsloses Unterfangen zu investieren.
Keine Quotenkandidatur der Partei zuliebe «Nur mitzumachen, damit die Mitte auch einen Kandidaten stellt, entspricht nicht meinen Vorstellungen. Wenn ich kandidiere, dann mit voller Überzeugung und Engagement sowie der nötigen Unterstützung», schreibt er weiter. Vielleicht sei jetzt einfach nicht der richtige Zeitpunkt für ihn, so Meier-Moreno. Mit 47 Jahren könne dieser auch noch später in seinem Leben erfolgen.
Meier-Moreno bittet diejenigen Personen um Verzeihung, die er jetzt enttäusche, und bedankt sich bei denjenigen, die ihn bisher unterstützt haben.
Am Schluss seines Schreibens erwähnt der Mitte-Politiker die Wahl zum Vizestadtpräsidenten: Je nach Ausgang der Gemeinderats- und Stadtpräsidiumswahlen sei dies eine Option, die er sich für seine Person gut vorstellen könne.
Allerdings hat auch der SVP-Politiker Richard Aschberger Ambitionen auf dieses Amt angemeldet. Auf die Frage, ob er zurückstehen würde, wenn sich auch hier zwei Bürgerliche um das Amt streiten, antwortet Meier-Moreno bestimmt: «Nein, ganz sicher nicht. Beim Stadtpräsidium geht es in erster Linie darum, das Amt auf bürgerlicher Seite zu behalten. Beim Vizestadtpräsidium ist die Ausgangslage eine völlig andere.»
Mitte-Fraktionschef Matthias Meier-Moreno verzichtet auf Kandidatur für das Grenchner Stadtpräsidium
Lange galt Matthias Meier-Moreno, Kantonsrat, Gemeinderat und Fraktionschef der Mitte, als möglicher Kandidat für das Grenchner Stadtpräsidium. Nun lässt er die Katze aus dem Sack: Er will nicht kandidieren – lässt aber durchblicken, dass ihn das Vizepräsidium reizen würde.
Diese Zeitung hatte die möglichen Nachfolgerinnen und Nachfolger von Stadtpräsident François Scheidegger (FDP) bereits vor den Ferien angefragt, wie sie zu einer Kandidatur stehen. Mitte-Gemeinderat Matthias Meier-Moreno, der aus seinen Ambitionen schon länger kein Geheimnis gemacht hatte, wollte sich damals noch nicht äussern. In einem Schreiben, das dieser Zeitung exklusiv vorliegt, begründet er nun seinen Entscheid, den Hut nicht in den Ring zu werfen.
Der 47-jährige Sozialpädagoge Meier-Moreno erklärt: «Die Frage, ob ich für das Stadtpräsidium kandidiere, hat mich im letzten halben Jahr intensiv beschäftigt. Eine solche Entscheidung muss gut überlegt sein, denn sie hat tiefgreifende Konsequenzen für mein familiäres und berufliches Leben, das derzeit absolut stimmig ist.» Er habe viele Gespräche geführt, mit der Partei, seinem Arbeitgeber, Freunden und der Familie. Der Mitte-Politiker sitzt auch im Solothurner Kantonsrat.
Eigentlich hat nichts dagegen gesprochen
Seiner Frau und seiner Tochter habe er sogar ein Vetorecht eingeräumt, von welchem sie aber keinen Gebrauch gemacht hätten. Meier-Moreno weiter: «Von allen Seiten erhielt ich Zuspruch und Unterstützung, sodass ich diesen Weg gehen könnte, wenn ich es wirklich möchte.»
Das Zeitfenster für eine mögliche Wahl stand seiner Einschätzung nach offen und die Chancen waren realistisch. Er sei definitiv interessiert gewesen, denn das Amt des Stadtpräsidenten sei eine herausfordernde und ehrenvolle Aufgabe, die ihn sehr reize.
«Allerdings braucht es dafür Mut, Selbstvertrauen, Intelligenz, Leadership – und die Unterstützung der bürgerlichen Parteien. Als kleine bürgerliche Partei ist diese Unterstützung matchentscheidend», schreibt Meier-Moreno weiter.
Die anderen Bürgerlichen haben eine Wahl getroffen
Und genau hier liegt offenbar der Hund begraben. Denn seit klar ist, dass die FDP die Kandidatur von Wirtschaftsförderin Susanne Sahli vorantreibt und diese auch von der SVP unterstützt wird, wurden die Karten neu gemischt für Meier-Moreno.
Er selbst hält dazu fest: «In Gesprächen mit den bürgerlichen Parteien und einem persönlichen Austausch mit Susanne Sahli, welcher offen, konstruktiv und lösungsorientiert ablief, wurde schnell klar, dass nicht zwei Kandidaten aus dem bürgerlichen Lager antreten sollten, da die Wahlchancen bei einer Person wesentlich grösser sind.» Dieser neue Umstand habe ihn dazu veranlasst, das Vorhaben erneut zu überdenken.
In den Ferien habe er entschleunigen können und auch den nötigen Abstand gewonnen. Nach Gesprächen mit seiner Frau und «eingehender Reflexion der Situation» sei er zum Entschluss gelangt, nicht für das Stadtpräsidium zu kandidieren. Er will sich aber weiterhin politisch engagieren und erneut als Kantonsrat und Gemeinderat kandidieren.
Meier-Moreno nennt konkret die Gründe, die zu seinem Verzicht geführt haben: «Ohne die hundertprozentige Unterstützung der bürgerlichen Parteien sind meine Wahlchancen zu gering.» Er sei nicht bereit, einen finanziellen und zeitlichen Aufwand in ein aussichtsloses Unterfangen zu investieren.
Keine Quotenkandidatur der Partei zuliebe
«Nur mitzumachen, damit die Mitte auch einen Kandidaten stellt, entspricht nicht meinen Vorstellungen. Wenn ich kandidiere, dann mit voller Überzeugung und Engagement sowie der nötigen Unterstützung», schreibt er weiter. Vielleicht sei jetzt einfach nicht der richtige Zeitpunkt für ihn, so Meier-Moreno. Mit 47 Jahren könne dieser auch noch später in seinem Leben erfolgen.
Meier-Moreno bittet diejenigen Personen um Verzeihung, die er jetzt enttäusche, und bedankt sich bei denjenigen, die ihn bisher unterstützt haben.
Am Schluss seines Schreibens erwähnt der Mitte-Politiker die Wahl zum Vizestadtpräsidenten: Je nach Ausgang der Gemeinderats- und Stadtpräsidiumswahlen sei dies eine Option, die er sich für seine Person gut vorstellen könne.
Allerdings hat auch der SVP-Politiker Richard Aschberger Ambitionen auf dieses Amt angemeldet. Auf die Frage, ob er zurückstehen würde, wenn sich auch hier zwei Bürgerliche um das Amt streiten, antwortet Meier-Moreno bestimmt: «Nein, ganz sicher nicht. Beim Stadtpräsidium geht es in erster Linie darum, das Amt auf bürgerlicher Seite zu behalten. Beim Vizestadtpräsidium ist die Ausgangslage eine völlig andere.»
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